29. Sep 2025
Jugendverbände in Hessen fordern: Wahlalter für Kommunalwahlen jetzt auf 16 Jahre senken
Am 15. März 2026 finden in Hessen die nächsten Kommunalwahlen statt. Mehrere Hunderttausend junge Menschen bleiben jedoch ausgeschlossen, da sie erst ab 18 Jahren ihre Stimme abgeben dürfen. Der BDKJ Fulda fordert deshalb: Das Wahlalter in Hessen muss jetzt auf 16 Jahre gesenkt werden – sowohl bei den Kommunalwahlen als auch bei zukünftigen Landtagswahlen.
„Junge Menschen engagieren sich in Vereinen, Jugendverbänden, Schülervertretungen und politischen Initiativen und übernehmen dort Verantwortung. Trotzdem bleibt ihnen das Wahlrecht verwehrt. Es ist höchste Zeit, dass sie politisch gleichberechtigt mitbestimmen und ihre Interessen aktiv einbringen können“, so Carlotta Saase (Vorsitzende BDKJ Fulda).
Studien und Jugendbeteiligungsformate, wie zuletzt der HOP! im Hessischen Landtag oder die U18-Wahl, zeigen: Jugendliche sind an politischen Zusammenhängen interessiert, setzen sich ernsthaft damit auseinander und wollen mitreden und mitbestimmen. Ihr politisches Interesse ist in den letzten 20 Jahren stark gestiegen, während ihr Anteil an der Gesellschaft sinkt.
Dabei sind junge Menschen von politischen Entscheidungen besonders betroffen – sei es im Klimaschutz, in der Bildungspolitik oder bei der Digitalisierung. Sie verdienen echte Mitbestimmung statt symbolischer Beteiligung. Kinder- und Jugendparlamente oder Jugendforen sind wichtig, doch echte Teilhabe erfordert auch das Wahlrecht.
„Ein Wahlalter ab 16 wäre ein deutliches Signal für mehr Generationengerechtigkeit und würde die Demokratie stärken. Junge Menschen möchten aktiv Politik mitgestalten und gerade im Hinblick auf die kommenden Wahlen muss ihnen diese Möglichkeit endlich eröffnet werden“, ergänzt Saase.
In elf Bundesländern können Jugendliche bereits ab 16 Jahren kommunal wählen. Auch auf europäischer Ebene ist dies möglich. Auf Landesebene haben Bremen, Brandenburg, Hamburg, Berlin und Schleswig-Holstein das Wahlalter gesenkt – ohne negative Auswirkungen. Im Gegenteil: Wahlbeteiligung, politisches Interesse und Engagement steigen, wenn jungen Menschen Mitbestimmung ermöglicht wird.
Das Wahlrecht fördert zudem politische Bildung. Wer wählen darf, setzt sich intensiver mit politischen Themen auseinander. Wahlrecht und politische Bildung bedingen einander und stärken gemeinsam die Demokratie von morgen.
Die Jugendverbände in Hessen fordern daher die sofortige Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre bei Landtags- und Kommunalwahlen in Hessen – für eine generationengerechte und inklusive Demokratie.
Weitere Informationen finden sich unter: www.hessischer-jugendring.de/wahlmit16
Ansprechperson für Rückfragen ist: Philip Schinkel, Referent BDKJ Fulda, philip.schinkel@bistum-fulda.de, 0151-14430773, 0661-87434
Text: Philip Schinkel
Bilder: BDKJ Fulda
Jugendbildungsreferent für politische Bildung - BDKJ Fulda