Jugendvigil am Bonifatiusfest

05. Jun 2021

„Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt.“ Bischof Michael Gerber feiert Jugendvigil im Dom

Es war eine ganz besondere Atmosphäre, die den Dom am Samstagabend erfüllte. Die meisten Lichter waren ausgeschaltet und stattdessen sorgten einzelne blaue Spots für Lichtakzente. Aufgrund des schlechten Wetters wurde die ursprünglich outdoor geplant Veranstaltung in den Dom verlegt und bot den Teilnehmenden eine ganz neue Erfahrung dieses Kirchenraumes.

„Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt,“ stand als Überschrift über der Veranstaltung, einem Gebetsabend mit Musik, Zeugnissen junger Menschen über ihren Glaubensweg und vielen weiteren spirituellen Impulsen. Als Moderation begleiteten Louise Forst und Lennart Kretschmer die rund 100 Anwesenden durch den Abend.

Am Beginn der Vigil stand eine Katechese von Bischof Gerber in der er von seinen Eindrücken berichtete, die er auf seinem Pilgerweg mit einer Gruppe der Pfarrgemeinden von Eichenzell gewonnen hatte. Am Palmsonntag hatte die Gruppe das Jugendkreuz des Bistums von Fulda nach Löschenrod getragen. „Was mache ich mit dem Kreuz? Oder vielleicht noch mehr: was macht das Kreuz mit mir?“ fragte der Bischof in seiner Katechese. Auf dem Weg nach Löschenrod hatte er beobachten können, wie diejenigen, die das Kreuz trugen, ins Gespräch gekommen waren. Ein Gespräch, das in die Tiefe führte. Wie die Teilnehmenden der Vigil von den Vertretern der Eichenzeller Gruppe erfahren konnte, nicht die einzige Aktion, die in die Tiefe führte. Oft stehe das Kreuz nicht in der Kirche, sondern im Testzentrum in Eichenzell. Ein Zeichen dafür, dass Jesus dort gegenwärtig sei, wo die Menschen in ihrem Alltag mit ihren Nöten und Sorgen sind, berichtete Markus Wüllner. Für die Jugendvigil hatten Jugendlichen das Kreuz mit einem Traktor, begleitet von einer großen Gruppe auf Fahrrädern, wieder nach Fulda gebracht. Zu einem eigens für die Katechese erstellten Mitschnitts des Liedes „Salz der Erde“ aus dem Bonifatiusmusical, brachten die Vertreter der Eichenzeller Gruppe das Kreuz vor den Altar und stellten es auf.

In einem zweiten Teil des Gebetsabends wurde ein weiteres Zeichen für die Gegenwart Jesu zum Altar gebracht. In Gestalt der Heiligen Kommunion wurde das Allerheiligste zum Zentrum der versammelten Gemeinde. Die Teilnehmenden waren eingeladen, in der Gegenwart Jesu da zu sein und sich anschauen zu lassen. Wer wollte, konnte eine Kerze anzünden und vor das Allerheiligste stellen oder das, was ihm auf dem Herzen lag auf einen Zettel schreiben und in eine Gebetsbox werfen. In den Seitengängen des Doms standen Mitarbeiter des Bistums bereit, um den Jugendlichen ein Gespräch zu ihren Anliegen, ihren Fragen und ihrem Glauben anzubieten. Wer wollte, konnte auch zu einem Priester gehen und das Sakrament der Versöhnung empfangen oder sich segnen lassen.

Diese Zeit des Gebets wurde von der Projektband, die sich eigens für diese Vigil zusammengefunden hatte, untermalt. Da im Kirchenraum kein Gesang der Teilnehmenden möglich ist, war es umso schöner, wie die Stimmen der drei Sängerinnen und Sänger dem Gebet und Glauben Ausdruck verliehen und für einige Gänsehautmomente sorgten.

Zum liturgischen Abschluss spendete der Bischof den Teilnehmenden den eucharistischen Segen.

Die beiden Moderatoren nutzten die Verabschiedung, um vor allem ihren Dank auszudrücken. An die Techniker, die „ein Wunder vollbracht hatten“, so eine der Musikerinnen, und in kürzester Zeit Musik und Licht möglich machten, an die Frauen und Männer, die sich für Gespräch und Beichte bereit erklärt hatten, an den Bischof, der spürbar Freude an der Begegnung mit den Jugendlichen seines Bistums hat, an die Band und an das Team von Helferinnen und Helfern, die diesen Abend möglich gemacht hatten. Einen Abend, der von einer beeindruckenden und tiefen Atmosphäre geprägt war.


Andrea Koob

Referentin für religiöse Bildung
Dipl. Theologin


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