Mein FSJ im Jugendreferat

31. Okt 2020

Nicola Krack (Januar - Oktober 2020)

Verrückt - es fühlt sich an, als wäre es noch gar nicht lange her, dass ich das erste Mal hier im Büro gesessen habe und wir den Jahresplan für 2020 besprochen haben. Doch in diesen zehn Monaten ist nicht nur in der Welt, sondern auch in meinem Leben einiges passiert. Ich durfte viele neue wunderbare Menschen kennenlernen, habe mich in ganz neuen Dingen, wie z.B. der Gestaltung von Flyern, ausprobiert und habe vor allem eins gemacht: mein Freiwilliges Soziales Jahr im Jugendreferat in Kassel.

Auch wenn viele Dinge, auf die ich mich in diesem Jahr sehr gefreut habe, nicht wie geplant stattfinden konnten, hatte ich die Möglichkeit, mich in sehr vielen unterschiedlichen Bereichen auszuprobieren. Ich durfte eigene Flyer gestalten und habe verschiedene Arbeitsbereiche im Bistum kennengelernt. Außerdem durfte ich Teil von Projekten und Veranstaltungen sein, die auf Grund der aktuellen Lage ganz neu aus dem Boden gestampft wurden.

Auch die Arbeit in den Social Media Kanälen war eine neue Erfahrung für mich und ich weiß jetzt, wie viel Arbeit hinter einem gut gepflegten Instagram-Account steckt.

Ein besonderer Teil meines FSJs war die wöchentliche Arbeit im Karibu Weltladen. Hier konnte ich noch einmal in eine ganz andere Berufssparte hineinschauen, die mir viel Freude gemacht hat. Es war wirklich beeindruckend, zu sehen, mit wie viel Herzblut die Ehrenamtlichen teilweise mehrmals in der Woche im Karibu arbeiten.

Begonnen hat mein FSJ mit der Gestaltung des Jahresplanes für 2020 und der Einarbeitung in verschiedene Programme wie Indesign oder MailChimp. Die Arbeit mit diesen Programmen hat sich als „leichter als gedacht“ herausgestellt - was ich auch meinen netten Kollegen zu verdanken habe, die mir bei Fragen immer mit zur wertvoller Hilfe zur Seite gestanden haben.

Nachdem ich mich im Jugendreferat eingelebt hatte, bin ich mit Uwe und dem Beweg-Punkt-Bus zu einer Reformschule gefahren, in der wir im Zuge einer Projektwoche Cocktails verkauft haben. Der Beweg-Punkt-Bus ist ein Projekt der evangelischen Kirche, bei dem ein ausgebauter Bus verschiedene Schulen in der Woche anfährt, um dort z.B. das Angebot der Nachmittagsbetreuung zu erweitern.

Während des Lockdowns im Homeoffice konnte ich ein Projekt, das ich schon vorher ins Auge gefasst hatte, verwirklichen: Die Gestaltung eines Escaperooms, der so weit ausgebaut ist, dass man ihn einfach bei uns im Jugendreferat ausleihen und mitnehmen kann.

Wieder zurück im Büro hat es auch nicht lange gedauert und die ersten richtigen Veranstaltungen standen wieder auf dem Plan. So war ich zum Beispiel ein Teil des AnsprechBAR-Teams.

Die AnsprechBAR ist eine Online-Veranstaltung, die Gruppenleiter*innen dabei helfen soll, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen. Es war spannend und eine ganz neue Erfahrung, eine Veranstaltung durchzuführen, bei der man mit den Teilnehmenden nur über einen Bildschirm in Kontakt treten konnte.

Kurz nach den Sommerferien war es dann soweit und meine erste „Reallife“-Veranstaltung stand vor der Tür. An zwei Wochenenden führte ich mit der Sozialarbeiterin des Engelsburg-gymnasiums einen Gruppenleiterkurs durch, bei dem ich sogar einige Einheiten eigenständig gestalten und durchführen konnte. Hier habe ich festgestellt, dass mir die Vorbereitungen im Büro zwar auch Spaß machen, aber nichts im Vergleich zur Durchführung der Veranstaltung sind. Im Nachhinein kann ich auf zwei super witzige und interessante Wochenenden am Engelsburggymnasium zurückblicken.

Ein weiterer Höhepunkt, auf den ich mit einem Team aus vielen anderen Haupt- und Ehrenamtlichen hinarbeiten durfte, war die Veranstaltung Praise im Park. Es ist verrückt, zu sehen, wie viel Organisation hinter einem Festival in so einer Größe steckt. Bei der Durchführung von Praise im Park war ich leider krank und konnte den Livestream nur wie viele andere Teilnehmer*innen von zu Hause aus verfolgen. Aber Praise im Park ist ja Gott sei Dank kein einmaliges, sondern ein fortlaufendes Event! :)

Der letzte Höhepunkt meines FSJs sollte die Fahrt nach Taizé Anfang Oktober 2020 werden, aber auch diese musste wegen steigender Corona-Infektionszahlen abgesagt werden. Doch auch hier blicke ich auf eine trotzdem sehr besondere Woche zurück, die wir mit einem Ersatzprogramm wie z.B. einer Wanderung in der Rhön, dem Besuch der Jumphalle in Marbach und des Kinos usw. genießen konnten. Bei unserer Nacht der Lichter in der Michaelskirche in Fulda hat dann nicht nur diese schöne Woche, sondern auch mein FSJ seinen Ausklang gefunden.

Ich bin nicht nur mega dankbar für die unzähligen Erfahrungen, die ich während meines FSJs machen konnte, sondern auch dankbar für die wahnsinnig wertvollen Menschen, die ich kennenlernen durfte. Ich hätte mir keinen besseren und behüteteren Einstieg in das Berufsleben vorstellen können.

„Mach ein FSJ!“, haben sie gesagt, und sie hatten absolut Recht!

Text: Nicola Krack
Bilder: Regionalstelle Kassel


Rebecca Herud

Jugendbildungsreferentin in der Regionalstelle Kassel
B.A. Erziehungswissenschaften


Weitere interessante Berichte